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Greenpeace verhüllt illegales Hotel in Südspanien

Als Verhüllungskünstler à la Christo traten Greenpeace-Aktivisten in Spanien auf, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ein illegal gebautes Hotel in schönster Landschaft des Nationalparks Cabo de Gata zu lenken.

Verhüllungsaktion vom 12.Februar 2009.
Greenpeace Verhüllungsaktion des illegalen Hotels Algarrobico vom 12.Februar 2009.

Der Bau des Hotels am Strand von Algarrobico bei Carboneras in Andalusien wurde 2006 von den Umweltschützern erfolgreich gestoppt und der Abriss per Gerichtsentscheid beschlossen. Dennoch steht die Bauruine bis heute unangetastet an der Costa Almeria und Kräne ragen in den Himmel als wäre die Zeit stehen geblieben. Abgerissen wurde das illegal gebaute Hotel also trotz rechtlicher Auflagen bislang nicht.

Am 12. Februar 2009 verhüllten Umweltaktivisten von Greenpeace deshalb die Bauruine mit 18.000 m2 grüner Plane. Ziel war es, zu zeigen, wie die Küstenlandschaft aussehen würde, wenn der Abriss endlich in die Realität umgesetzt wird.

Bauruine eines Hotel am Playa Algarrobico
Im März 2009 wurden die grünen Planen vom Hotel Algarrobico wieder entfernt.

Kurz nach der Verhüllungsaktion rissen Unbekannte die grünen Planen jedoch wieder herunter. Das illegal gebaute Hotel ist offenbar nicht jedem Spanier ein Dorn im Auge. Lokale Politiker aus der benachbarten Gemeinde Carboneras, die den Bau genehmigt hatten, lehnten die Greenpeace-Aktion ab und argumentierten: Die Hälfte der etwa 200 Demonstranten hätte in dem Hotel eine Anstellung finden können, wäre der Bau vollendet worden. Die hohe Arbeitslosigkeit von mehr als 22 Prozent ist eine der größten Sorgen in dieser Region Andalusiens, die vor allem vom Tourismus lebt.