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Unterwegs in der Sahara

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Sahara-Nomaden in Marokko. Foto: Joakim Ahlen/Vilostrada

Für ein umfangreiches Rechercheprojekt für Print und Radio werde ich zum Jahreswechsel 2016/2017 mit Vilostrada von Andalusien aus eine Trekking-Tour durch die Wüste von Marokko unternehmen. Wir werden Nomadenfamilien und ihre baumfressenden Ziegenherden besuchen und Audio-Aufnahmen mit Berbern machen.

Wir bringen Hilfe, Schuhe und Know-How für selbstversorgende Wasserbrunnen in die Sahara. Geführt wird die Tour vom Eco-Guide Brahim von Caravane Desert et Montagne.

Frohe Weihnachten!

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Die Rambla in Barcelona

…kennt man, wenn man schon in der Stadt war. Wenn nicht, dann solltet ihr dort mal entlangschlendern. Man kann ne Menge Überraschungen erleben, sollte sich aber nicht beklauen lassen. Gerade im Juli und August sind hier Diebesbanden unterwegs.

Artikel La Ramba

Artikel Klauerei in Barcelona  unter meinem Pseudonym Louis Max Blank.

La RAMBLA

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ENCANTO

ENCANTO
Buchpremiere auf der schönsten Pferdemesse der Welt. 7. Mai 2013, Jerez de la Frontera, Andalusien. Die Künstlergruppe Encanto hatte sich im Facebook kennengelernt und hier erstmals getroffen. Das war ein lustiges Fest.

Internationale Künstlergruppe mit gemeinsamer Leidenschaft für Andalusien. Dieses Buch Encanto wurde jetzt erstmals veröffentlicht und im andalusischen Jerez de la Frontera auf der Feria del Caballo vorgestellt. Ich war dabei…

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Zylinderkopfzerbrechen

Bin mit dampfendem Japaner (Nissan, Bj 94 und verkochtem Zylinderkopf) in der Julisonne die Sierra Nevada rauf und habe Mario Gomez spanisches Heimatdorf Albuñán (Provinz Granada) gesucht. Zwischenhalt im uranhaltigen Abla (ja, das wird ne neue Geschichte) und Verzweiflungsbier in der Dorfkneipe neben der Autowerkstatt. Mechaniker teilte mir mit, ich solle das Auto besser verschrotten. Weitere Verzweiflungsbiere folgten. Nette Eingeborene kennengelernt und gemeinsam gejammert. Ab September wird unser Leben noch teurer. Spaniens Steuern gehen rauf auf 21 % (weitere Reportage gibts in Bälde dazu). Am Spätnachmittag kam die Idee auf, es sei besser, wieder Mulis zu züchten. Nissan war endlich nach Wutbürgerbesäufnis abgekühlt. Es folgte Weiterfahrt (jetzt zu dritt) ins Gomez-Dorf. Albuñán lag Gott-und-heiliger-Jungfrau-sei-Dank nur auf 1.000 Höhenmetern. Der Zylinderkopf  ließ sich zähmen. Ankunftsbier in der Dorfbar von Mario Gomez und Verwandtschaft brachte weitere Bekanntschaften. Suche nach Marios Opa und Oma. Das dauerte nicht lange, weil das halbe Dorf in der Kneipe war und jeder 5. Gomez heißt. Schnurstracks in die Calle Balsa gelatscht und an die Garagentür geklopft. Drinnen saßen die jeweils 82 Jahre alten mopsfidelen Großeltern und schmollten immer noch, dass Mario nicht Europameister geworden ist. Wir tranken trotzdem ein Beglückwünschungsbier auf Spanien. Artikel nachlesbar in der sozialistischen Tagespresse.

Von links: Reina aus Abla, Tante Dolores Gomez und die Reporterin

Presse, Projekte, Recherche

Reportage in der WELT: Palomares strahlende Gegenwart

Nach zwei Jahren Recherche vor Ort und anderswo ist in der Tageszeitung Die Welt endlich meine Reportage über Spaniens radioaktiv verseuchte Region im andalusischen Palomares erschienen. Der ehemals idyllische Fischerort feierte vor wenigen Tagen einen traurigen Jahrestag: vor 45 Jahren stürzte am 17. Januar 1966 ein amerikanisches Flugzeug mit vier Wasserstoffbomben an Bord ab.

Palomares und Umgebung gilt bis heute als Gegend mit der höchsten Radioaktivität in Europa. Bewohner, Politiker und Umweltschützer fordern eine gründliche Dekontaminierung. Doch die spanische Regierung schiebt das Problem auf die lange Bank. Die Verhandlungen mit den USA als Verursacher stocken. Die spanische Umweltschutzorganisation Ecologistas en Accion schlägt Alarm. Das in den Bodenschichten befindliche Plutonium zerfalle in leichtere Bestandteile wie Americium und verteile sich über den Luftweg in weiter entfernte Regionen. Eine Dekontaminierung könne in der Zukunft noch komplizierter und teurer werden, wenn nicht bald gehandelt wird. Außer um die Übernahme der Kosten von rund 30 Millionen Euro geht es aber vor allem um den Verbleib der verseuchten Erde. Spanien hat keine Endlagerstätte für Atommüll.

Der Beitrag ist in Welt Online und am 17.Januar 2011 in der Printausgabe der Welt am Sonntag erschienen. Bitte Nachlesen:

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Korruption und Destruktion: Briten in Spanien fürchten Rauswurf

Spanischer Bürgermeister erfindet ein Dorf

Mein Artikel vom 27. März 2009 bei Suite101.de behandelt das Thema Korruption und Destruktion in Spanien. Das Thema beschäftigt derzeit vor allem die in Spanien lebenden Briten, denn sie sind am meisten betroffen. Ein „neues“, altes Baugesetz soll künftig lokale Behörden ermächtigen, Häuser binnen eines Monats abzureißen.

Zum Lesen meines Artikels bitte hier klicken:

Mein Beitrag bei Suite 101

In Spanien sind es meist Ausländer, die zu den ersten Opfern von Korruption im Immobiliengeschäft werden. Beim jüngsten Fall eines Immobilienskandals aus dem Dorf  Alcaucín in der Region Axarquía bei Málaga stehen 20.000 Häuser im Verdacht, auf illegalem Bauland gebaut worden zu sein. Die Papiere zum Bau der Häuser wurden von lokalen Behörden ausgestellt, die gegen vorherrschende Regeln des Baurechts und Naturschutz verstoßen. In der südspanischen Provinz sind elf Städte und Dörfer in den Fall „Arcos“ verwickelt.

Die spanische Polizei verhaftete am 27. Februar 13 Beamte, Architekten und Mitarbeiter der Provinzverwaltung Málaga, allen voran José Manuel Martín Alba aus Alcaucín und dessen zwei Töchter. Die Vorwürfe lauten Geldwäsche, Urkundenfälschung, Bestechung und Korruption. Im Haus des Bürgermeisters entdeckte die Polizei 160.000 Euro Bargeld unter einer Matratze.

Der Clou: Alba machte 2500 Menschen jahrelang glauben, sie lebten in einem ganz normalen Dorf. Doch eigentlich war die Siedlung bei Alcaucín nur eine Erfindung des gewieften Politikers, der offenbar Steuern und Gemeindeeinnahmen in die eigene Tasche wirtschaftete und sich selbst als Bürgermeister aufstellte. Alba ist Mitglied der sozialistischen regierenden Partei PSOE. Die Parteiführung distanzierte sich von dem Fall und entließ alle in den Skandal verwickelten Parteimitglieder.

Meldungen wie diese sind in Spanien keine Seltenheit. Spaniens Baubranche und Immobilienmarkt gerät immer wieder durch Bestechungsskandale in Verruf.

Warum ist Spanien so korrupt?

fragte deshalb aus aktuellem Anlass Spaniens größte Tageszeitung „El Pais“ provokativ ins Land und löste eine Debatte aus, die nun auch in Großbritannien geführt wird. Schließlich sind es vor allem Briten, die spanische Immobilien kaufen. Im Blog des britischen Economist wird eine interessante dazu Erklärung geliefert. Ich habe den Kommentar ins Deutsche übersetzt und ergänzt:

Mehr Autonomie und Macht für die Regionen
Post-Franco-Zeit förderte die Dezentralisierung von Macht weg von der Regierung in Madrid hin zu regionaler Verwaltung. Die Nationalregierung mischte sich immer weniger in lokale und regionale Belange ein. Für die Gründung von Koalitionen wollte man es sich mit regionalen Parteien nicht verscherzen.

Massiver Baumboom in den 90er Jahren
Seit gut 15 Jahren hat der Bauboom und das starke Wachstum von Urlaubsregionen vor allem an Costa del Sol und Costa del la Luz lokale Behörden mehr Macht und Autorität verschafft. Die hohe Nachfrage hat Bestechung gefördert. Gemeinden haben ehemalige Landwirtschaftsfläche in Bauland umgewandelt und entsprechende Genehmigungen eigenmächtig ausgestellt. Hohe Profite für Bauunternehmer, Architekten und beträchtliche Einnahmen für Gemeinden aus Grundsteuern weckten Bedürfnisse.

„Nestverhalten
Spanier haben wie viele Südeuropäer ein starkes Schutzdenken in Bezug auf die eigene Familie und ihre nächste soziale Einbindung wie den Wohnort. Dieses Nestverhalten ist durch eine klare Hierarchie gegliedert. Geht es gerade in Krisenzeiten um wichtige Entscheidungen wie Finanzen, zählt zuerst die eigene Familie. Der Durchschnittspanier denkt und entscheidet in folgender Reihenfolge:

1.Familie
2.Nachbarschaft
3.Dorf
4.Gemeinde
5.Region
6.Land
7.Staat
8.Europa
9.Rest der Welt

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Entenhausen in Spanien

Artikel in der Welt vom 21. Februar 2009, „Spur nach Spanien“ behandelt das Thema zum ersten Mal in der deutschen Presse.

Natürlich bin ich zuerst neugierig, aber dann leider auch immer skeptisch. Ein vermaledeiter Beruf ist das. Wenn mir Leute eine Geschichte erzählen und meinen, das müsse unbedingt in die Zeitung, ist das meist Mist. Die guten Geschichten liegen nicht, wie das liebe Geld, auf der Straße. Eigentlich muss man nämlich graben. Diese Geschichte hier wurde mir quasi übergeholfen.

Ein kleines Dorf hinter der Sierra Cabrera, in Andalusien, Spanien, hält sich also für Entenhausen. Wen auch immer man hier oben auf dem Berg von Mojácar befragt, der und die nickt mit dem Kopf und behauptet steif und fest: Walt Disney sei nuestro chico. Unser Junge. Walt Disney heißt eigentlich: José Guirao Zamora und kam über Umwege in die USA.

Das stinkt nach Ente und nach Entenhausen. Aber im Rathaus Mojácar drückt man mir ein dickes Dossier, eine Pressemappe, in die Hand. Der erste Artikel über die Legende Walt Disneys als wilden Andalusier stammt sogar von 1940 als die spanische Filmzeitschrift Primer Plano sich mit dem Märchen befasste. Die Geschichte ist also uralt, und was sich so lange hält, könnte vielleicht doch mehr als eine Stadtlegende sein!

Die FRAGE ist nun:

Wie kommt man an ein Haar von Diane Disney?

Dies wird benötigt, um einen Beweis der Verwandtschaft per DNA-Probe zu führen. Die Mojácaros sind bereit für einen Test.

Und das ist der Mann, der Diane Disney ein Haar ausreißen möchte.

Tito del Amo, Disney-Forscher in Spanien
Tito del Amo, Disney-Forscher in Spanien

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